Father and son away
Donnerstag, 11. November 2010
Angkor

Angkor - Dokument der historischen Herrschaft der Khmer über weite Teile Südostasiens, Kulturdenkmal von absolutem Weltrang, Symbol für den Nationalstolz und die Nationalflagge, Eckpfeiler des internationalen Tourismus in Kambodscha, Garant für das rasante Wachstum von Siem Reap (mehr als 20 tägliche Direktflüge aus ganz Asien), Highlight jeder Südostasienreise.

(Preah Koh, Bakong, spätes 9. Jahrhundert)
Weil das Schnellboot von Phnom Penh nach Siem Reap laut, geschlossen und - für hiesige Verhältnisse - teuer ist, sind wir mit dem Bus gefahren (danke für den Tipp, Steffi!) - durch ein grünes Land mit zur Zeit viel viel Wasser. Die Straße ist meist auf einem Damm gebaut und dort wo mal nicht das Wasser steht, fängt gleich rechts und links der rote Sand an. Zwischen weiten Reisfeldern immer wieder schattige Bananenpflanzen, Palmen usw. Dort stehen die Khmer-Häuser - fast immer auf Stelzen - unabhängig davon wie groß die tatsächliche Hochwassergefahr ist. Ähnlich sieht es auch zwischen den Tempeln von Agkor aus, die zwischen 8 und 30 km von Siem Reap entfernt sind.

(Angkor Wat, Mitte 12. Jahrhundert, spätere Ergänzungen)
Zur Besichtigung von etwa 20 der wichtigsten Tempel hatten wir zwei Tage lang einen Tuk-Tuk-Fahrer engagiert und am dritten Tag Fahrräder ausgeliehen.

(Preah Khan, Banteay Kdei, spätes 12. Jahrhundert)
Das Verblüffendste ist die Vielfalt: es gibt riesige und ganz kleine Tempel, verwunschene und spektakuläre, von Bäumen überwucherte und vom Wasser bestimmte, übersichtliche und labyrinthische, liebliche und monumentale, schon früh am Morgen volle und kaum beachtete.

(Ta Prohm, spätes 12. bis spätes 13. Jahrhundert)
Und als die (immer kriegerische und unruhige) Blütezeit von Angkor schon fast vorbei war, kam Jayavarman VII an die Macht (1181 - 1220) und fügte die größten, schönsten und bedeutendsten Tempel hinzu - die immer der Religion (zunächst dem Hinduismus, ab Jayavarman VII dem Buddhismus) und der Machtdemonstration und als Mittelpunkt riesiger Siedlungen dienten (als London 50.000 Einwohner hatte, war Angkor Thom schon eine Millionenstadt). Vor allem die Buddhas werden übrigens immer noch verehrt - auch wenn einige keinen Kopf mehr haben.

(Neak Pean, Srah Sang, spätes 12. Jahrhundert)
Sie stellen das Universum, den heiligen Berg Neru oder den heiligen See Anavatapta (beide im Himalaya) dar. Es gibt eindrucksvolle Türme mit riesigen Gesichtern …

(Bayon, Angkor Thom, spätes 12. - spätes 13. Jahrhundert)
… und Reliefs mit mythologischen Szenen von überschaubar bis riesig.

(Reliefausschnitte, Angkor Wat und Bayon, Angkor Thom)
Und es gibt Abertausende von Apsaras - Tempeltänzerinnen (eine hübscher als die andere), die als Flach- oder fast dreidimensionales Relief zahllose Wände schmücken.

(Apasaras, Angkor Wat)
Auf dem 1-stündigen Tuk-Tuk-Weg zum besonders schönen kleinen Tempel von Banteay Srey liegt das Landminenmuseum. Aki Ra, der mit 10 Jahren Kindersoldat für die roten Khmer wurde, später mit den Vietnamesen für die Befreiung Kambodschas kämpfte und selbst Tausende von Landminen gelegt hat, hat sein Leben dem Minenräumen gewidmet. Zunächst nur mit seinen Erfahrungen ausgerüstet, inzwischen nach internationalen Sicherheitsstandards hat er bisher mehr als 50.000 Minen unschädlich gemacht, die zum Teil mit heimtückischen Mechanismen versehen sind. Die versehrten Landminenopfer gehören zum Straßenbild von Angkor und Siem Reap. Sie machen traditionelle Musik und hoffen auf Almosen von den Touristen. Das Museum informiert auch über die politischen Hintergründe und die Tatsache, dass z.B. die USA, China und Russland im Gegensatz zu vielen anderen Staaten Landminen immer noch nicht geächtet haben.

(Apsaras, Banteay Srey, spätes 10. Jahrhundert)
Am letzten Tag sind wir dann wenige km vom internationalen Tourismus entfernt an den großen See geradelt, der zur historischen Wasserversorgung von Angkor gehört - und waren auf einmal mitten im ländlichen Kambodscha. Ein Sandweg mit vereinzelten einheimischen Radfahrern, ab und zu ein Motorrad, dann 3 Leute mit 5 Kühen - sonst nichts außer dem Blick auf den See.

Zwischendrin ein Tempel direkt am See mit irgendeiner Feier, wo sich auch kein Tourist hinverirrt. Dort sieht man schön wie Symbolik und Mythologie an den heutigen Tempeln im moderner Form weiterleben.

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fanatstisch, ...
wie ihr uns im fernen deutschland auf dem laufenden haltet. die mischung aus exotik und sonne macht schon ein bisschen neidisch;-) mein lieblingsbild ist das von thomas auf dem rad, das hat irgendwie was von albert schweizer...weiterhin gut reise wünscht silke

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