Father and son away
Freitag, 4. März 2011
Allahabad (1.-3-3.2011)

Dieses schöne Haus Anand Bhavan mit seinem riesigen Garten gehörte dem arrivierten Anwalt und Politiker Motilal Nehru, der zum Beispiel das erste Auto in Allahabad besaß. Auch sein Sohn Jawaharlal Nehru wohnte und arbeite hier - wenn er nicht von den Briten inhaftiert war. Mahatma Gandhi war oft hier - sein Arbeitsplatz war der Balkon über der Auffahrt zum Hauseingang. Die Räume sind mit historischen Möbeln und vielen Büchern eingerichtet und mit historischen Fotos dekoriert - darunter der Raum, in dem Gandhi, Nehru und andere die Unabhängigkeit Indiens von der britischen Kolonialherrschaft planten.

Nicht weit davon ein hinduistischer Tempel - außen bunt, innen dunkel, eng und voller Gläubiger. Als Kontrast daneben ein quietschgrün gestrichenes Stück Haus. Es gibt unzählige Tempel in Allahabad - mehrstöckige mit etlichen Tempelräumen übereinander, unterirdische, nachts grellbunt beleuchtete - Allahabad liegt schließlich am Zusammenfluss der beiden heiligsten Flüsse Indiens: Ganges und Yamuna. Die Tempel sind so verschieden wie die zahllosen Hindu-Gottheiten. In den großen Parks in Allahabad kann man einen großen Teil des Wegs vom Anand Bhavan in die Innenstadt im Grünen zurücklegen.

Am Mittwoch ist Shiva Aarti. Alle Sehenswürdigkeiten sind geschlossen, denn die Bewohner Allahabads huldigen dem Gott Shiva mit einem langen Umzug durch die Stadt. Musikkapellen, Elefanten, Kamele, Pferde, geschmückte Wagen mit bunt gekleideten Akteuren und Musikwagen mit vielen Verstärkern und Boxen und einem Dieselgenerator, die alles mit wummernden Bässen belegen. Dazwischen tanzende Jugendliche, die mal mit lila Farbpulver werfen, mal Simon für ein Tänzchen vereinnahmen. Wir laufen mit, schütteln zahllose Hände und fühlen uns voll dazu gehörig.

Am Donnerstag herrscht wieder Normalzustand in der Männerwelt des Indian Coffee House und am quirligen Bahnhof Allahabad Junction. Wir haben uns ganz in der Nähe einquartiert und werden zu unserem Nachtzug nach Agra zu Fuß gehen können - während wir die Entfernungen in Allahabad sonst meist per Fahrradrikscha zurücklegen.

Die Mogulgräber aus dem 17. Jahrhundert verdankt Allahabad einem Familienzwist. Prinz Khusru, der älteste Sohn des Herrschers Jahangir, versuchte erfolglos, seinen Vater ermorden. Er wurde geblendet und eingekerkert, aber nach seinem Tod in einem großen Mausoleum beigesetzt. Auch für seine Mutter, die sich aus Kummer über den Vater-Sohn-Zwist mit Opium vergiftete, wurde ein Mausoleum gebaut, dann noch eines für Khusrus Schwester und schließlich ein viertes - man weiß nicht genau, für wen, denn es wurde nicht genutzt.

Gegen einen Obolus schließen hilfsbereite junge Männer die Gräber auf und die Touristen (und alle indischen Besucher, die gerade in der Nähe sind) können das - vor allem im Grab der Schwester - prächtig ausgestaltete Innere besichtigen.

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