Father and son away |
Freitag, 11. Februar 2011
Santiniketan (bengalisch: “friedlicher Aufenthalt“, 8./.9.2.2011)
thomas und simon, 11:50h
![]() Was für ein Kontrast zu Kolkata, das nur 146 km oder etwas mehr als 2 Zugstunden entfernt ist: PKWs gibt es kaum, nur ein paar Lastwagen und Busse und selbst die Motorräder sind in der Minderzahl, Hauptverkehrsmittel sind Fahrräder und Fahrradrikschas. Eine Fahrradrikscha bringt uns vom Bahnhof Bolpur zum Hotel. Genauso wie in der Stadt sind wir dort die einzigen Nicht-Inder. Im Hotel ist Alkohol strikt verboten (eigentlich war er das in Kolkata auch schon, nur wussten wir das zunächst nicht und sind deshalb mit der Frage nach einem Flaschenöffner für das Bier aus dem Alkoladen ganz schön ins Fettnäpfchen getreten) und es kommt nur kaltes Wasser aus der Dusche. Dafür gibt es einen schattigen Garten, in dem wir Six Suspects von Vikas Swarup bzw. The White Tiger von Aravind Adiga lesen - beide sehr zu empfehlen. Außerdem ist hier ein guter Ort, um Simons leichten Durchfall und seine Erkältung zu kurieren. ![]() Einzige Attraktion in Santiniketan ist die von Rabindranath Tagore begründete Schule und heutige Universität, ein weit verstreuter und für die Jahreszeit ziemlich grüner Campus, auf dem 5000 Schüler und Studenten aus Indien und dem Ausland lernen und studieren. Dienstag Nachmittag und Mittwoch ist die Uni geschlossen. Der Mittwoch ist anstelle des Sonntags der wöchentliche Feiertag. Deswegen ist es bei unserer Campusbesichtigung per Fahrradrikscha wahrscheinlich noch friedlicher als an anderen Wochentagen. Da hier das Verhältnis des Menschen zur Natur eine besondere Rolle spielt, wird auch in open classes auf runden Steinbänken im Freien unterrichtet. ![]() Junge Leute beiderlei Geschlechts prägen das Stadtbild, wobei die Frauen praktisch alle traditionelle Saris tragen. Im “Green Curry”, so ziemlich dem einzigen Restaurant (7 Tische), findet man auch Studentenpärchen, die zusammen essen gehen (oder Kaffe trinken und dabei elektrische Schaltkreise büffeln). Abends ist auch Dienstags und Mittwochs ganz schön was los entlang der Santiniketan Road mit ihren vielen beleuchteten Buden. ![]() Das ist eine Saraswati Puja, ein Abbild (Puja) der Hindu-Göttin der Bildung, die an diesem Dienstag und in den folgenden Tagen besonders verehrt wird. Die Figur wird auf einem Strohrahmen aus ungebranntem Ton oder Lehm geformt und bemalt. Es gibt einige solche Abbilder, die in einer geschmückten Hütte stehen, aus der Musik aus dem Lautsprecher tönt (manchmal auch die ganze Nacht hindurch). Am Mittwoch Abend haben wir auch eine kleine Prozession gesehen, in der Männer, Frauen und Kinder die Puja unter Trommelklang zum nächsten Gewässer tragen, wo sie geopfert, d.h. versenkt, wird und sich im Wasser auflöst. Auf der (Mittwochs aussichtslosen) Suche nach einem offenen Internetladen haben wir einen der wenigen Menschen getroffen, die hier für uns verständliches Englisch sprechen, und der hat uns erklärt, was es mit den Götterbildern auf sich hat. Am Donnerstag beim Frühstück kommen wir noch mit einem älteren Herren im traditionellen Gewand ins Gespräch. Er würde lieber im ruhigen Santiniketan leben, ist aber im Ruhestand zu seinem Sohn nach Kolkata gezogen und erkundigt sich, wie es uns in Kolkata ergangen ist. ... comment |
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