Father and son away
Dienstag, 23. November 2010
Die Katastrophe von Phnom Penh … und ein Rückblick auf Kambodscha (19.11., ergänzt am 23.11.)
Heute haben wir James (von dem gleich noch die Rede sein) wird zum 4. Mal innerhalb von 4 Tagen getroffen - diesmal in Saigon. Da wir im Mekongdelta von allen Nachrichten abgeschnitten waren, haben wir erst von ihm von dem schrecklichen Unglück erfahren, das sich am Montag beim Water Festival ereignet hat, wohl dem größten Fest in Phnom Penh und für die Khmer. Was für eine Katastrophe - erste Einzelheiten unter http://www.guardian.co.uk/world/2010/nov/23/cambodia-stampede-phnom-penh?INTCMP=ILCNETTXT3487
James ist Australier und stellvertretender Repräsentant des UN Hochkommissars für Menschenrechte in Kambodscha. Er hatte sich auf den gleichzeitig mit uns auf den Weg nach Vietnam gemacht (um das verlängerte Wochenende anlässlich des Water Festivals zu nutzen und gleichzeitig dem Trubel zu entfliehen). Als wir ihn beim Abendessen in Chau Doc zum 2. Mal trafen, hatten wir den perfektem Gesprächspartner zur aktuellen Situation in Kambodscha. Bestechung ist das größte Problem, gelegentliche Kritik in Menschenrechtsfragen wird mit der angedrohten Ausweisung des UN-Repräsentanten beantwortet und offene Opposition führt leicht ins Gefängnis. Trotzdem war James optimistisch, dass auch Kambodscha wie zuvor Thailand weiter Fortschritte machen wird. Weil Vroni aus Alterlangen uns vorher auf die Kinderprostitution in Kambodscha hingewiesen hatte, haben wir ihn auch danach gefragt. Uns war sie nur auf englischsprachigen Plakaten begegnet, die zu ihrer Ächtung aufrufen und dazu, Vorfälle einer landesweiten Notrufnummer zu melden. In Sianoukville (Strandmetropole) und Poipet (Grenzstadt zu Thailand) ist wohl gegen Geld immer noch alles zu bekommen wie James es formulierte. Die Kundschaft kommt nicht nur aus dem Westen sondern auch aus dem arrivierten Thailand. Die sehr liberale englischsprachige Presse (die der Regierung nicht wehtut, weil die allermeisten Khmer sie nicht lesen können) hat eine Interessenvertretung von Prostituierten zitiert, die ankündigte, dass zum Wasserfest, das am Wochenende 4 Millionen Menschen nach Phnom Penh ziehen wird, auch zahlreiche “sex workers” in die Stadt kommen werden - obwohl die Polizei offiziell dagegen vorgehen will. James warb übrigens auch für Toleranz gegenüber den - in Thailand noch häufigeren - Beziehungen zwischen einem älteren Westler und einer jungen attraktiven Asiatin. Egal, wie lange sie dauern, sind es sicher nicht die einzigen Beziehungen, bei denen die Wirtschaftskraft eines Partners eine Rolle spielt. Wer sich ein sehr realistisches Bild des heutigen Kambodscha und der Probleme einer Prostituierten machen will, dem sei wärmstens das (auch verfilmte) Buch “Same same but different” von Benjamin Prüfer ans Herz gelegt - wir haben es unterwegs als Hörbuch gehört.

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